Das Netzwerk
Handel in der Übungsfirmenwelt
Konkrete Geschäftsaktivitäten der Übungsfirma sind die Basis des praktischen Lernens innerhalb dieses Ausbildungskonzepts. In dieser fiktiven Marktwirtschaft kann grundsätzlich mit zwei Kundengruppen Handel betrieben werden:
Die zu schulenden Teilnehmer*innen werden in der Übungsfirma wie Mitarbeiter*innen geführt. Sie erhalten für ihre erbrachten Leistungen Löhne und Gehälter, die sich an realen Tarifverträgen orientieren. Diese Einkommen fließen als Konsumgüternachfrage
zurück in den Warenwirtschaftskreislauf des Übungsfirmenmarktes und sorgen damit für ein entsprechendes Umsatzvolumen sowie in der Folge für Geschäftsvorfälle der in diesen Branchen tätigen Übungsfirmen.
Der Geschäftsverkehr einer Übungsfirma entsteht vorrangig durch den regen Handel mit anderen Übungsfirmen, die eine Reaktion auf Anfragen, Aufträge oder Rechnungen innerhalb einer angemessenen Frist erwarten.
Geschäftskunden kaufen Waren als Rohprodukte oder zum Weiterverkauf im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit oder zur Ausstattung des Betriebs. Sie nehmen Dienstleistungen in Anspruch, zum Beispiel für die Durchführung eines Betriebsausflugs oder die Gestaltung des eigenen Internetauftritts. Unterschiedliche Preise, Qualitäten, Lieferfähigkeiten sowie sonstige Serviceleistungen bieten Teilnehmer*innen die Chance, Angebote zu vergleichen und sich für das günstigste bzw. beste zu entscheiden.
Zum Start erster Geschäftsaktivitäten bei neu gegründeten Übungsfirmen sowie zur Sicherstellung des laufenden Geschäftsbetriebs stellt die Zentralstelle dem Übungsfirmenmarkt sogenannte Korrespondenzfirmen zur Verfügung. Diese kaufen oder verkaufen Waren oder Dienstleistungen, für die es sonst keine Marktpartner gäbe.
Der Handel innerhalb des Netzwerks kann im direkten Kontakt miteinander erfolgen. Auch digitale Tools wie Webshops, PEN-Marketplace, Online-Handelstage (national und international) und Messen werden genutzt.
Globale Handelsbeziehungen auf dem globalen Markt
Ein starkes Netzwerk stellt die Basis für einen funktionierenden und realitätsnahen Übungsfirmenmarkt dar. Der Deutsche ÜbungsFirmenRing dient dabei als Dachorganisation der rund 450 in Deutschland ansässigen Übungsfirmen, welche zusammen mit der Zentralstelle eine virtuelle Volkswirtschaft abbilden.
Die Übungsfirmen sorgen durch ihre individuellen Geschäftsfelder für eine bunte Wirtschaftslandschaft. Dort, wo eine Angebotslücke die vollständige Abbildung von Geschäftsvorfällen behindern würde, springt die Zentralstelle mit der Bereitstellung der Korrespondenzfirmen ein.
Durch die Zusammenarbeit im Netzwerk erschließen sich allen Akteur*innen zusätzliche Synergieeffekte. So arbeiten die Übungsfirmen und deren Trägerorganisationen im Deutschen ÜbungsFirmenRing zusammen, um
Diese Zusammenarbeit wird durch die Zentralstelle des Deutschen ÜbungsFirmenRings unterstützt.
Die Aktivitäten einer Übungsfirma sind nicht durch nationale Grenzen beschränkt. Auch internationale Geschäfte mit Übungsfirmen in zahlreichen anderen Ländern sind möglich und üblich.
Der Austausch von mehr als 7.000 Übungsfirmen in über 40 Ländern bietet herausragende Möglichkeiten für den Erwerb praktischer Erfahrungen und Kompetenzen im internationalen Handel. Diese reichen von der Kommunikation in Fremdsprachen über das Sammeln von Erfahrungen über internationale Handelsbräuche bis hin zu Kenntnissen zu den Themen Zoll, Steuern oder Logistik.
Der globale Handel wird über das internationale Netzwerk PEN Worldwide gesteuert und organisiert.
So wie in Deutschland gibt es in mehr als 40 Ländern Übungsfirmen (Practice Enterprises) und Zentralstellen (Central Offices). Sie alle sind über PEN Worldwide miteinander international vernetzt.
Die Mitgliedschaft im Deutschen ÜbungsFirmenRing ist die Voraussetzung für die Mitgliedschaft im internationalen Netzwerk der Übungsfirmen PEN Worldwide.
Eine übersichtliche Vorstellung des Übungsfirmenkonzepts und der Arbeit im internationalen Netzwerk finden Sie in diesem Video: